Die Kosaken



Nach einer Version stammt der Name "Kosak" aus der Turksprache und bedeutet "freier Krieger" oder "Abenteurer". Nach anderer Version ist das Wort aus der mongolischer Sprache gekommen, wo "ko" "Harnisch" bedeutet und "sak" "Grenze" ist.

Es handelte sich um militärische Grenzergemeinschaften, die zunächst nur aus Männern bestanden und unter einem gewählten Ataman (der höchste Rang bei den Kosaken) lebten. Die Kosaken lebten in den Steppen zwischen dem unteren Don und dem Dnepr, hatten keine festen Wohnplätze und hausten in Zelten.

In der Zeit des zaristischen Russlands fanden sich immer wieder freiheitsliebende Menschen, die dem Zwang ihrer Herren entfliehen wollten. Diese Menschen unterschiedlichster Herkunft und verschiedenster Nationen sammelten sich im "Wilden Feld", einem Gebiet zwischen Don und Dnjepr, das heute zu Weißrußland, Rußland und der Ukraine gehört. Es war die Zeit der Helden und im ständigen Kampf gegen die Tataren, die Soldaten des Zaren von Russland und der Eroberung Sibiriens wurden ihre größten Atamane wie Stenka Rasin (der Anführer eines Aufstandes im Wolgagebiet gegen das russische Zarenreich), Jemeljan Pugatschow (der Ataman des nach ihm benannten Bauernaufstands von 1773 bis 1775 gegen die Obrigkeit des russischen Reichs) und Jermak (ein Ataman und der "Eroberer Sibiriens") zu Volkshelden, die uns noch heute in ihren wunderschönen Volksliedern überliefert sind.

Die Kosaken waren bis ins 18. Jahrhundert hinein die Hauptträger des sozialen Protestes im Zarenreich gewesen, so verlief im Gegensatz dazu das 19. Jahrhundert weitgehend konfliktfrei und sie wurden treue Diener der Zaren.

In der Oktoberrevolution kämpften die Kosaken sowohl auf der Seite der bolschewistischen Aufständischen, wie auch, in alter Tradition, in den Reihen der Truppen des Zaren. Bald nahmen sie aber die Möglichkeit wahr, ihren eigenen Staat "Kosakia" zu gründen, der wiederum kurze Zeit später von der Roten Armee erobert und zerschlagen wurde (Schilderungen der Kosaken-Bruderkämpfe in Michail Scholochows Romanwerk "Der stille Don").

Im Bürgerkrieg von 1917 bis 1921 wurden 1,5 Millionen Kosaken Opfer des roten Terrors. Für die Mehrzahl der Kosaken blieb nur noch der Weg in die Emigration.

Im Ausland formierten sich unter der Leitung von Sergej Jaroff und Andrej Scholuch die Exilkosaken zu den großen Kosakenchören, die in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts zu Weltruhm gelangten.

Heute gelten die Kosaken wieder als Hüter der wahren russischen Werte.